Märchenvorschlag Nr. 4/2002 von Curdin 8 Jahre
Der Räuber Wundersack und die Goldtüte
Es war einmal ein gefürchteter Räuber, der eigentlich sehr ängstlich war. Er hiess Wundersack und hatte eine Geisterhand. Mit dieser durchsichtigen Geisterhand konnte er tun, was er wollte. So drang er in alle Häuser und Ställe ein und stahl, was ihm passte. So sehr die Menschen auch alle Türen verschlossen, es nützte ihnen nichts.
Der Räuber hatte aber von einer Goldhütte gehört, in der es die grössten Schätze habe und in die es noch keinem Räuber gelungen war, einzudringen. Wer dort versucht hatte einzubrechen, war vom Wächter gefangen worden. Schon lange wollte Räuber Wundersack seinen ganzen Mut zusammennehmen, um zur Goldhütte zu gehen und sein Glück zu versuchen, aber er war zu ängstlich.
Eines Tages jedoch schalt er sich selber: "Nun sei nicht so ängstlich! Du hast ja eine Geisterhand, die dir bis jetzt geholfen hat in jedes Haus in diesem Land einzubrechen. Also wird sie dir auch helfen, in die Goldhütte hinein zu kommen!" Am nächsten Tag brach der Räuber zu einer weiten Reise auf: Er musste 7 Berge überqueren und durch 12 Länder und 3 grosse Wälder reisen, bis er endlich bei der Goldhütte ankam. Es schlug gerade 12 Uhr. Es war weit und breit kein einziger Wächter zu sehen. Als Wundersack die Türe öffnen wollte, war sie abgeschlossen. Da hob er seine Geisterhand und öffnete die Türe. Der Räuber sprang die Treppe hinauf, als er plötzlich ein Geräusch hörte. Er versteckte sich hinter einem grossen Sack. Aber der Wächter hatte den Räuber schon gesehen, packte ihn und ehe der Räuber sich versah, hatte der Wächter ihn in ein Gefängnis geworfen und die Geisterhand in einer grossen Kiste eingeschlossen. Die Menschen im Land hinter den 7 Bergen mussten sich von nun an nicht mehr vor dem frechen Räuber Wundersack fürchten.
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