Der Teufel erntet keinen Dank
Ein Fuhrknecht hielt einmal am Dorfrand Rast, trieb sein
Pferd auf die Weide und sprach: "Möge Gott dich behüten!"
Das hörte der Teufel, der sich hinter der Nußhecke gesonnt hatte.
Immer wird der liebe Gott gerufen, dachte er grimmig. Warum ruft man nicht mich an?
Ohne sein Zutun lief das Pferd ins Moor. Es wieherte kläglich und war schon fast versunken, als der
Fuhrknecht das Unglück gewahr wurde.
"Das hat der Teufel getan", jammerte er und lief ins Dorf, um Hilfe zu holen.
Inzwischen dachte der Teufel: So, jetzt will ich mal ein gutes Werk tun! Er zog das Pferd wieder aus dem
Morast und glaubte, jetzt würde man ihm dankbar sein.
Bald darauf kam auch der Fuhrknecht mit einigen Bauern zurück, und sie sahen das gerettete Pferd. Da
rief der Mann hocherfreut: "Gott sei Dank, es hat sich selbst befreien können!"
Da ist der Teufel wutentbrannt zur Hölle gefahren. Er hatte von nun an beschlossen, nie mehr ein gutes
Werk zu tun.
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