Märchenvorschlag Nr. 10/2002
von Raphael, 11 Jahre

Die Glückskindchen

Es war einmal ein Riese, der am Rande eines tosenden Wasserfalles lebte. Vom Wasserfall weg floss ein kleines Bächlein, das direkt an seinem Häuschen vorbeifloss. Die kleinen Kinder erfreuten sich jeden Tag daran. Sie spielten und tollten, dass es eine Freude war, ihnen zuzusehen. Der Riese aber traute sich nicht dort hin. Er war als kleines Kind hineingeschubst worden. Diese Erinnerung hatte er im Kopf. Jahre später sah er aus dem Fensterchen. Vor seinem Haus sah er ein kleines Menschenkind in einem Körbchen, das im Bach lag. Weil aber der Riese kleine Kinder so gern hatte, überwand er seine Angst und rannte hinaus vor seine Behausung zum Bach. Er hatte immer noch große Furcht, dass ihn jemand hineinwerfen könnte. Doch schließlich griff er nach dem Kind und rettete es aus dem Wasser. Er trottete daraufhin mit dem Kind gemütlich in sein Häuschen und betrachtete es ganz genau. Es war wunderschön, hatte schwarze Haare wie Ebenholz und rote Bäcken wie Blut. Die kleinen Zähnchen waren weiß wie Schnee. Er behielt es, ernährte es und zog es auf, so dass es schnell größer wurde. Nach ein paar Jahren war es schon sehr groß geworden. Aber die Füße des Kindes waren so krumm, dass es jeden Tag anfing zu weinen, wenn der Blick seine Beine traf. Das ging drei Tage und drei Nächte so weiter. Darauf beschloss der Riese: "Wenn es Schuhe hätte, dann müsste mein Kindchen nicht mehr weinen." Also machte er sich auf den Weg, um Schuhe zu besorgen. Er wanderte wiederum drei Tage und drei Nächte, bis er endlich an ein kleines Häuschen kam. Er trat ein. Im Haus sah er ein altes buckliges Weib, das am Kamin kochte. Der Riese fragte ganz erschöpft: "Liebstes Weib, ich such Tag ein Tag aus nach einem Paar Schühchen für meine Tochter." Daraufhin antwortete das Weib: "Ich habe Mitleid mit dir. Du bekommst die Schuhe dort hinten in der Ecke mit auf den Weg. Sie sollen deinem Töchterlein Freude bereiten." So wanderte er von dannen. Als er wieder zu Hause angekommen war, sah er seine weinende Tochter auf ihrem kleinen Strohbett liegen. Er zog ihr die alten, zerfetzten Schuhe an. Sie erfreute sich an dem Anblick des Schuhwerks an ihren krummen Füßchen so sehr, dass sie aufhörte zu weinen. Von nun an musste sie nie mehr weinen, wenn sie auf ihre Füße blickte. Nun waren alle glücklich und zufrieden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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