Der Zauberer Bohnenstange
Vor langer Zeit lebte einmal ein Zauberer namens Bohnenstange.
Man nannte ihn so, weil er so groß und dünn war. Er war aber gar gütig und hilfsbereit und auch sehr
lieb. Sein Heim, das er bewohnte, war alt und kaputt und er machte nichts dagegen. Bis er eines Tages
mal gefragt wurde: "Warum zauberst du dir nicht ein schönes Haus heran".
Bohnenstange fand diese eine gute Idee und überlegte sich einen geeigneten Zauberspruch, um sein
Häuschen wieder schön zu machen. Er setzte seinen Zauberhut auf, nickte dreimal und schwang seinen
Zauberstab. Es klappte. Schon stand ein neues Häuschen da. Aber was war das? Es war so niedrig,
daß Bohnenstange darin nicht aufrecht stehen konnte. Er mußte wie eine Maus über den Boden krabbeln,
damit er durch das Haus hindurch gehen konnte. Irgendwas muß schiefgelaufen sein. Was sollte er tun?
Das Haus gefiel ihm sehr gut und er wollte sich nicht von ihm trennen.
So beschloß er: "Ich muß kleiner werden!"
Er kletterte wieder in das kleine Häuschen hinein, nickte erneut dreimal und klopfte mit seinem Zauberstab
auf den Boden. Es zischte einmal und schon war er so klein, daß er ganz gemütlich und aufrecht in
seinem neuen Häuschen auf- und abgehen konnte. Nur der Nachteil war, er war nunmehr so breit, daß
die Dorfbewohner ihn fast hätten nicht mehr wiedererkannt.
"Also Bohnenstange kannst du jetzt nicht mehr heißen", riefen sie und tauften ihn von nun an Tönnchen.
Die störte den Zauberer gar nicht. Er fühlte sich wohl in seinem Haus und genoß die Zeit seines Lebens.
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