Märchengestalten
Meerfrauen und Nixen
Wohnsitz
In Seen, an Quellen, an Bächen, Flüssen. Und auf dem Meeresgrund stehen ihre prächtigen,
goldgeschmückten Glaspaläste.
Aussehen
Die Meerfrauen sind von hoher Schönheit und Anmut. Dichtes, sehr störrisches Haar umrahmt ihre
sanften, rundwangigen Gesichter. Zwischen den Fingern haben die Meerfrauen und Nixen zarte
Schwimmhäute; manchen wächst von den Hüften abwärts ein geschuppter, grün-blauer Fischschwanz.
Kleidung
Die Meerfrauen kann man immer an den tropfendnassen Säumen ihrer langen Gewänder erkennen. Oft
steigen sie auch in der Gestalt von Robben oder kleinen, hornlosen Kühen aus dem Wasser. Jede
neunte Nacht aber legen sie ihre Robbenpelze ab und tanzen als überirdisch schöne Wesen an den
Uferstränden. Wem es gelingt, so ein Robbenfell an sich zu nehmen, zwingt die Meerfrau, in ihrer
Menschengestalt auf dem Lande zu bleiben. Die Meerfrauen der nördlichen Meere tragen eine rote
Kappe, ohne diese Kappe können sie nicht zurück in ihr Reich auf den Meeresgrund.
Charakter
Die Meerfrauen haben ein freundliches, neugieriges Gemüt, und doch wurden sie schon manchem
Fischer zum Verderben, denn sie verlieben sich gerne in gutaussehende junge Männer. Sie locken
sie mit ihrem Zaubergesang; die Fischer, unachtsam und von ihrer lieblichen Stimme betört, rudern
gegen Felsen. Ihr Boot zerbricht, und die Meerfrau zieht sie zu sich in das tiefe Wasser hinab.
Besonderes
Die Tränen der Meerfrauen versteinern zu grünen runden Kieseln, in manchen Gegenden heißen die
Steine auch heute noch "Meermädchentränen".
Wird eine Meerfrau mit Weihwasser getauft, so muß sie noch in der gleichen Nacht sterben.
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