Das frierende Gespenst
"Huhuhuuuuuu!" hallte eine tiefe hohle Stimme durch den Saal des Schlosses. Die Geisterstimme eines
Gespenstes. Den Leuten, die das Spukschloss besuchten, lief es schaudernd den Rücken hinunter.
Eines Tages fragte das Gespenst den Schlossherrn: "Warum darf ich beim Spucken nichts Vernünftiges
tragen? Mir ist es zu kalt im Saal. Wenn hier nicht bald etwas anders wird, muss ich das Schloss verlassen."
Bitte geh' nicht!" bat der Schlossherr. "Die Leute kommen doch, um dich zu hören. Und ich brauche die
Geldeinnahmen, damit ich das Schloss aufrecht erhalten kann."
"Dann gibt mir Geld, damit ich einkaufen gehen kann", sagte das Gespenst.
Bald darauf schwebte es davon. Natürlich konnte niemand das Gespenst sehen. Daher fuhr der Verkäufer
erschrocken zusammen, als dichzt neben ihm eine hohle Stimme sagte: "Ich brauche etwas Warmes zum
Anziehen."
Und als sich dann ein Overall plötzlich von selbst zu bewegen schien, da fielen dem Verkäufer fast die
Augen aus dem Kopf. Dann füllt sich der Overall und die hohle Stimme sagte: "Diesen hier nehme ich!"
Das Geld legte das Gespenst auf den Tresen und schwebte mit dem Overall davon. Die Leute schrien und
kreischten, als sich der kopflose Overall in die Lüfte hob und in Richtung Schloss davon flog. Der Schlossherr
hängte sogleich ein neues Schild ans Tor: "Jetzt ist das Gespenst nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen."
Das Gespenst jagte den Leuten auch weiterhin kalte Schauer über den Rücken und brachte mehr Geld ein als
je zuvor. Und da es jetzt nicht mehr fror, gefiel ihm seine Arbeit wieder.
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