AutorenportraitMarietta Becker stellt sich vor:Erst musste ich den Tod meines Lebensgefährten verkraften, dann die Diagnose Brustkrebs. Doch nicht nur ich, auch meine kleine Tochter war von diesen Schicksalsschlägen betroffen - und fand keine Worte, ihren Schmerz, ihre Trauer und ihre Angst auszudrücken. Ich spürte, dass meine Tochter mich nicht zusätzlich belasten wollte … Ich fragte mich: Wie kann ich meinem Kind helfen, mit diesen schwierigen Lebenssituationen fertig zu werden? Durch das gemeinsame Beten wuchs nicht nur Lisas Gottvertrauen, sondern auch die Vertrautheit zwischen Mutter und Tochter und wir erlebten viele schöne "Gute-Nacht-Zeiten". Weil wir diese Erfahrungen an andere Eltern und Kinder weitergeben wollten, entstand dieses Buch. Marietta Becker, Jahrgang 1963, lebt mit ihrer Tochter in der Nähe von München. Mit ihrem Autorenhonorar für dieses Buch unterstützt sie Vereine der Krebs- und Trauernden-Hilfe. Hallo Himmel - hier Erde! (Wir) Kinder beten anders.Mit 20 Illustrationen von Heike Georgi Verlag Monika Fuchs, Hildesheim 2009 ISBN 978-3-940078-07-0 Preis: € [D] 19,90 | € [A] 20,50 | sFr 34,50 (UVP) Lieferumfang:
Warum dieses Buch entstand …Im September 2004 verstarb ganz unerwartet mein Lebensgefährte, der auch meiner damals achtjährigen Tochter ein guter Freund war. Als Erwachsene konnte ich nach einer gewissen Zeit über meine Gefühle sprechen, aber meine Tochter teilte mir sehr wenig über ihre Gedanken und ihre Traurigkeit mit. In dieser Zeit begann ich, abends mit ihr zu beten. Wir setzten uns in ihr Bett und jede von uns erzählte Gott, was sie beschäftigte. Auf einmal konnte und wollte meine Tochter über das, was sie bewegte, sprechen. Ich merkte, dass es ihr wesentlich leichter fiel, Gott ihre Gefühle mitzuteilen als mir. Ich hatte einen Weg gefunden, wie sie ihre Sorgen und Gefühle in Worte fassen konnte. Es half ihr, sie wurde ruhiger und ausgeglichener und schlief nach unserem Gebet sehr schnell ein. Ich fing an, diese abendlichen Gebete auf alle Situationen ihres kleinen Alltags auszudehnen - und siehe da: Sie erzählte dem lieben Gott auch von ihren anderen kleinen und großen Sorgen (wie traurig es sie machte, mit ihrer Freundin gestritten zu haben … dass es in der Schule nicht immer leicht war … und anderes). Vorher hatten wir jeden Abend Probleme mit dem Zu-Bett-Gehen und Ruhe-Finden. Nun bildete für sie das Gebet den Abschluss des Tages: Sie konnte sich alles von der Seele reden und wusste ihre Probleme bei Gott in guten Händen. Danach war sie entlastet und der Schlaf kam wie von allein. Meiner Tochter ist dieser kleine Ritus so wichtig geworden, dass sie diese wenigen Minuten am Abend nicht mehr missen möchte. Wenn ich sie nun abends ins Bett bringe, ist sie diejenige, die mich an unser Gebet erinnert, falls ich es in der Hetze des Tages vergessen haben sollte. Um unsere schönen Erfahrungen weiterzugeben, habe ich gemeinsam mit meiner Tochter die Texte dieser kleinen Handreichung entwickelt, um anderen Eltern eine Anregung zu geben, wie man mit Kindern diese Art des Betens, dieses "Sprechen mit Gott", einüben kann. Die in diesem Buch enthaltenen Gebete sind als Beispiele für verschiedene Lebenssituationen zu verstehen. Jedes Kind erlebt seinen Tag und seine Umwelt anders, deshalb müssen die Beispiele individuell angepasst werden. Aber es ist eine Möglichkeit, erste Schritte für das persönliche Beten zu wagen, das Kind zu ermutigen, sich von vorgeformten Gebeten zu lösen und über das zu sprechen, was es erlebt hat und was es bewegt. Wenn das Kind lernt, so sein Leben Gott anzuvertrauen, dann wächst Gottvertrauen. Das Kind darf erfahren: Gott hat ein offenes Ohr für mich und meine Probleme. Er hört mir zu. Er ist für mich da. Als Zeitpunkt für dieses Beten ist der Abend passend, wenn das Kind im Bett zur Ruhe kommen soll. Schön ist es, wenn man mit dem Kind zusammen ein eigenes kleines Ritual entwickelt, für das man sich Zeit nimmt: auf die Bettkante setzen, das Kind in die Decke einkuscheln … Geborgenheit und Nähe schaffen. Der Tag klingt aus, die Hektik ist vorbei, die Gedanken sammeln sich … Was war schön, was weniger schön? Mit Hilfe des kleinen Kinderbuches kann Ihr Kind wählen, worüber es beten möchte. Aber wir dürfen nicht nur erzählen, wir dürfen auch zuhören, was Gott uns sagt. Das Gebet ist keine Einbahnstraße. Also: auch einmal stille werden und in sich hineinhören. Mit der Zeit wird jedes Kind seine Gebete selber formulieren, aber für den Anfang wird es sicher leichter sein, wenn man mit den Texten aus dem Elternbuch einen kleinen Anstoß zur Formulierung gibt. Ich wünsche Ihnen, dass Sie und Ihr Kind ebensoviele vertraut-vertrauensvolle Gute-Nacht-Zeiten erleben dürfen wie meine Tochter und ich. Marietta Becker Der aktuelle Blog zum Buch: www.kindergebetbuch.de |